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Ökolandbau trotzt dem Klimawandel

Von Farai Shawn Matiashe | 21. September 2023

Bulawayo (IPS/afr). Als Nelson Mudzingwa (53) Anfang der 2000er Jahre nach Mashava in die Provinz Masvingo kam, fand er ein vertrocknetes Stück Land vor. Mit ökologischer Landwirtschaft verwandelte er das Ödland in eine fruchtbare Oase. 

Nelson Mudzingwa erinnert sich gut an seine Ankunft vor mehr als 20 Jahren: Bäume waren in großem Stil gefällt worden, der nahegelegene Fluss war verschlammt, das Vieh verendete.

Heute ist Mudzingwa stolz darauf, dass das Anbaugebiet Shashe als ein Vorzeigebeispiel für den Einsatz ökologischer Landwirtschaft gilt. Durch konsequente Aufforstung, Maßnahmen zur Wassereinsparung und den Anbau von traditionellen Getreidesorten hat er dazu beigetragen, das Brachland zum Blühen zu bringen.

Schule für ökologische Landwirtschaft

„Wenn ich auf den Feldern ernte, stelle ich sicher, dass ich Saatgut bereits für die nächste Saison beiseite lege“, erklärt Mudzingwa, der aus Chiwundura in der zentralen Provinz Midlands stammt. Gemeinsam mit anderen Bauernfamilien hat er die Shashe Agroecology School gegründet, um das Wissen über ökologischen Landbau weiterzugeben.

Nach Shashe kommen mittlerweile Landwirt*innen aus ganz Simbabwe, um die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen zu können. Anhaltende Dürreperioden und sintflutartige Regenfälle vernichten die Ernten und damit die Lebensgrundlage vieler Simbabwer*innen.

Rekordernten mit Hirsesorten  

Im Anbaugebiet von Shashe werden mittlerweile Rekordernten eingefahren: Hirsesorten wie Sorghum oder Rapoko haben sich als dürreresistent erwiesen. Die Gülle von Kühen, Schafen, Ziegen, Schweinen und Hühnern wird zu organischem Dünger verarbeitet. Außerdem gibt es in Shashe mehrere Fischteiche, in denen Welse und Brassen gezüchtet werden. 

„Wir füttern die Fische mit Hühnerkot und Würmern”, erklärt Madzwinga, “das Wasser aus den Fischteichen wird nach der Ernte auf die Felder geleitet, da es sehr nährstoffreich ist.”

Die Bäuerin Elizabeth Mpofu wurde im Zuge der Landreform unter Präsident Robert Mugabe Anfang der 2000er Jahre nach Mashava umgesiedelt. Die Witwe hat den traditionellen Regenfeldbau aufgegeben und versorgt ihre drei Kinder und ein Enkelkind mit ihrer Farm im ökologischen Anbaugebiet. 

Den Ernteüberschuss verkauft sie auf den Märkten von Mashava und Masvingo. “Die ökologische Landwirtschaft ist der richtige Weg”, sagt Mpofu überzeugt, “ich kann nun für mich und meine Familie sorgen.”

Simbabwe lebt von kleinen Landwirtschaften

Mpofu und Mudwzinga werden u. a. von der Organisation Voluntary Service Overseas (VSO) unterstützt. “In Simbabwe tragen Kleinbauern in benachteiligten Gebieten zu mehr als 70 Prozent der Nahrungsmittelproduktion bei”, sagt VSO Regionalmanager Simba Guzha, “diese verfügen jedoch nicht über die Mittel, sich synthetische Düngemittel zu kaufen.” 

Laut Guzha hat die Initiative zur Förderung des Ökolandbaus bislang rund 500 Bäuerinnen und Bauern erreicht. Die ökologische Landwirtschaft fördere den Anbau einheimischer Getreidesorten, sorge für eine gesunde Ernährung und binde gleichzeitig Kohlendioxid aus der Atmosphäre. 

“In Mashava sind die meisten Böden lehmige bis sandige Böden, die anfällig für Übersäuerung und Auswaschung sind und das Gedeihen von Pflanzen kaum unterstützen”, erklärt Guzha. “Der Einsatz organischer Düngemittel und Fruchtwechsel tragen zur Steigerung der mikrobiellen Aktivität bei und sorgen dafür, dass solche Böden auffrischen.”  (Ende)

Titelbild: Die ökologische Landwirtschaft von Eizabeth Mpofu in Shashe (Foto: Farai Shawn Matiashe/IPS)