Der jährliche Geldabfluss aus Subsahara-Afrika übersteigt die Entwicklungshilfe für die Region. Ein neues Buch zeigt die Ursachen für die Kapitalflucht, schlägt Maßnahmen zu ihrer Eindämmung vor und erteilt dem Mantra von "Good Governance" eine Absage.
Veröffentliche Beiträge in “Angola”
Der 35-jährige Denford Muzvidziwa hat einen Universitätsabschluss in Sozialarbeit. Allerdings hat er in diesem Bereich nie ein Arbeitsstelle gefunden. Heute trägt Muzvidziwa einen blauen Overall und hält sich mit einem Gelegenheitsjob beim Bau des Highways zwischen Harare und Mutare über Wasser.
"In Luanda gibt es keine Streichhölzer", schrieb der kolumbianische Schriftsteller Gabriel García Márquez im Jahr 1977. "Es gibt auch keine Seife, keine Milch, kein Salz und kein Aspirin. Und das in einer Stadt, die durch ihre moderne und strahlende Schönheit überrascht", fügte er hinzu. Doch tatsächlich sei sie nichts weiter als eine "blendende Eierschale ohne Inhalt".
Der Mosambikaner Jose Chiburre kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als man im Incomati-Fluss noch schwimmen konnte. "Wir waren Kinder und lieferten uns Wettkämpfe", berichtet er. Das war in den 1970er Jahren, als der Fluss sogar in Trockenzeiten ganze 300 Meter breit war.
In Angola herrscht seit zehn Jahren Frieden. Wirtschaftlich konnte sich das Land nach Ende des 27-jährigen Bürgerkriegs dank der reichen Erdölvorkommen bestens entwickeln. Politische Beobachter befürchten jedoch, dass angesichts der grassierenden Korruption und Vetternwirtschaft in der Regierung die bevorstehenden Parlamentswahlen Gewalt und Instabilität bringen könnten. In den vergangenen Monaten kam es bereits zu Protesten.